Getriebeöl: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Im Gegensatz zum Motoröl ist die Wahl des Getriebeöles einfach. Ursprünglich wurde ein Hypoid-Getriebeöl | + | Im Gegensatz zum Motoröl ist die Wahl des Getriebeöles einfach. Ursprünglich wurde ein Hypoid-Getriebeöl SAE 80 oder SAE 90 gefordert(Anleitung von 1952, jedoch ohne Angabe die "Hypoid"). Das verleitet viele Fahrer dazu ein modernes Hypoyd-Öl SAE 80 0der 90 zu verwenden. Begründet wird dies mit der Belastung und dem Verschleiß im Kegelradantriebes. Dieses ist aber kein Hypoid-Getriebe, weil sich die Wellenachsen kreuzen. Bei Hypoid-Getrieben sind die Achsen stark versetzt und daher die Zahnflanken höhere Drücken ausgesetzt (Hinterachsen, Platzersparnis). Vermutlich wurde damals -in manchen Schriften- ein Hypoid-Öl empfohlen, weil unter dieser Handelsbezeichnung hochwertigere Öle vertrieben wurden. Heutige Hypoid-Öle (GL 5) enthalten jedoch reibungsmindernde, schwefelhaltige Substanzen, die die Buntmetalle eines Schaltgetriebes angreifen. Das betrifft den Synchroniseur und die Schiebebuchsen in den Zahnrädern. Man kann davon ausgehen, dass ein übliches Öl für Schaltgetriebe (GL 4) die Anforderungen an ein damaliges Hypoid-Öl bei Weitem erfüllen. Zumal moderne Getriebe bei allen frontgetriebenen Fahrzeugen auch über einen Kegelradantrieb wie in der Traction verfügen. Daher sollte man ein GL 4 statt eines GL 5 verwenden. Wer hinsichtlich des Kegelradantriebes auf Nummer sicher gehen will, kann ein hochwertiges GL 4 nehmen. Diese werden als GL 4+ oder als GL 4 / Gl 5 angeboten. Hierbei handelt es sich meist um voll-synthetische Öle. Gegen die Verwendung vollsynthetischer Öle im Getriebe spricht im Gegensatz zum Motor wirklich nichts. |
− | Hinsichtlich der Viskosität ist ein SAE 90 einem SAE 80 vorzuziehen. Eine geringere Viskosität nutzt nur der Verringerung des Reibungswiderstandes (Kraftstoffersparnis, Leistungssteigerung, schnelleres Schalten in den 2. oder 3. Gang). Eine höhere Viskosität reduziert den Verschleiß, weil der Schmierfilm tragfähiger ist und das Öl bei Stillstand nicht so leicht abfließt. Außerdem werden Undichtigkeiten etwas kompensiert. Ein wesentlicher Aspekt dürfte in der vorzeitigeren Abbremsung des Losrades des unsynchronisierten | + | Hinsichtlich der Viskosität ist ein SAE 90 einem SAE 80 vorzuziehen. Eine geringere Viskosität nutzt nur der Verringerung des Reibungswiderstandes (Kraftstoffersparnis, Leistungssteigerung, schnelleres Schalten in den 2. oder 3. Gang). Eine höhere Viskosität reduziert den Verschleiß, weil der Schmierfilm tragfähiger ist und das Öl bei Stillstand nicht so leicht abfließt. Außerdem werden Undichtigkeiten etwas kompensiert. Ein wesentlicher Aspekt dürfte in der vorzeitigeren Abbremsung des Losrades des unsynchronisierten 1.Ganges sein, welches sich beim Einlegen häufig noch dreht und dann kracht. Ein dickeres Öl bremst es eher ab als en dünnflüssiges und der 1. Gang lässt sich schneller einlegen. |
− | Vorteilhaft sind vollsynthetische Öle mit Mehrbereichseigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen. In Frage kommt z.B. ein 75W-90 GL4 (/GL5) Als vollysnthetisches Öl hat es optimale Schmiereigenschaften. Im kalten Zustand ist es dünnflüssiger als ein SAE 80 und das Getriebe lässt sich leichter schalten. | + | Vorteilhaft sind vollsynthetische Öle mit Mehrbereichseigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen. In Frage kommt z.B. ein 75W-90 GL4 (/GL5) Als vollysnthetisches Öl hat es optimale Schmiereigenschaften. Im kalten Zustand ist es dünnflüssiger als ein SAE 80 und das Getriebe lässt sich leichter schalten. Im warmen Zustand verhält es sich besser als SAE 90. |
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2018, 22:08 Uhr
Im Gegensatz zum Motoröl ist die Wahl des Getriebeöles einfach. Ursprünglich wurde ein Hypoid-Getriebeöl SAE 80 oder SAE 90 gefordert(Anleitung von 1952, jedoch ohne Angabe die "Hypoid"). Das verleitet viele Fahrer dazu ein modernes Hypoyd-Öl SAE 80 0der 90 zu verwenden. Begründet wird dies mit der Belastung und dem Verschleiß im Kegelradantriebes. Dieses ist aber kein Hypoid-Getriebe, weil sich die Wellenachsen kreuzen. Bei Hypoid-Getrieben sind die Achsen stark versetzt und daher die Zahnflanken höhere Drücken ausgesetzt (Hinterachsen, Platzersparnis). Vermutlich wurde damals -in manchen Schriften- ein Hypoid-Öl empfohlen, weil unter dieser Handelsbezeichnung hochwertigere Öle vertrieben wurden. Heutige Hypoid-Öle (GL 5) enthalten jedoch reibungsmindernde, schwefelhaltige Substanzen, die die Buntmetalle eines Schaltgetriebes angreifen. Das betrifft den Synchroniseur und die Schiebebuchsen in den Zahnrädern. Man kann davon ausgehen, dass ein übliches Öl für Schaltgetriebe (GL 4) die Anforderungen an ein damaliges Hypoid-Öl bei Weitem erfüllen. Zumal moderne Getriebe bei allen frontgetriebenen Fahrzeugen auch über einen Kegelradantrieb wie in der Traction verfügen. Daher sollte man ein GL 4 statt eines GL 5 verwenden. Wer hinsichtlich des Kegelradantriebes auf Nummer sicher gehen will, kann ein hochwertiges GL 4 nehmen. Diese werden als GL 4+ oder als GL 4 / Gl 5 angeboten. Hierbei handelt es sich meist um voll-synthetische Öle. Gegen die Verwendung vollsynthetischer Öle im Getriebe spricht im Gegensatz zum Motor wirklich nichts.
Hinsichtlich der Viskosität ist ein SAE 90 einem SAE 80 vorzuziehen. Eine geringere Viskosität nutzt nur der Verringerung des Reibungswiderstandes (Kraftstoffersparnis, Leistungssteigerung, schnelleres Schalten in den 2. oder 3. Gang). Eine höhere Viskosität reduziert den Verschleiß, weil der Schmierfilm tragfähiger ist und das Öl bei Stillstand nicht so leicht abfließt. Außerdem werden Undichtigkeiten etwas kompensiert. Ein wesentlicher Aspekt dürfte in der vorzeitigeren Abbremsung des Losrades des unsynchronisierten 1.Ganges sein, welches sich beim Einlegen häufig noch dreht und dann kracht. Ein dickeres Öl bremst es eher ab als en dünnflüssiges und der 1. Gang lässt sich schneller einlegen.
Vorteilhaft sind vollsynthetische Öle mit Mehrbereichseigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen. In Frage kommt z.B. ein 75W-90 GL4 (/GL5) Als vollysnthetisches Öl hat es optimale Schmiereigenschaften. Im kalten Zustand ist es dünnflüssiger als ein SAE 80 und das Getriebe lässt sich leichter schalten. Im warmen Zustand verhält es sich besser als SAE 90.