Zündeinstellung

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Grundlagen

Die richtige Zündeinstellung umfasst zwei Faktoren: den Schließwinkel und die Grundeinstellung der Zündzeitpunktes. Da eine Änderung des Schließwinkels eine Änderungen des Zündzeitpunktes nach sich zieht, ist die Schließwinkeleinstellung zuerst vorzunehmen. Der Schließwinkel bezieht sich auf die Zeit, in welcher der Unterbrecher geschlossen ist. Ein richtiger Schließwinkel ist Voraussetzung damit die maximale Zündspannung aufgebaut wird. Beim Öffnen des Unterbrechers erfolgt der Zündfunke.Der Schließwinkel entspricht einem bestimmten Kontaktabstad des Unterbrechers. Da bei hoher Drehzahl die Verbrennung nicht schneller abläuft als bei niedriger, ist es erfoderlich bei hohen Drehzahlen den Zündzeitpunkt vorzuziehen, damit der Explosionsdruck seine Kraft auf dem Kolbenboden entfaltet und nicht im Auspuff. Diese Einstellung übernimmt der die Fliehkraftregelung im Verteiler. (Achtung: altersschwache Federn in der Fliehkraftverstellung führen zu einem zu starken Vorziehen des Zündzeitpunktes mit dem Risiko von Motorschäden durch Klopfen). Jüngere Traction (vermutlich ab 1952) wurden zusätzlich mit einer Unterdruckverstellung ausgestattet. Diese ist aber nur beim Beschleunigen aktiv und nicht essentiell für den Normalbetrieb. Für die Unterdruckverstellung führt ein Schlauch von der Unterdruckdose am Verteiler zu einem Anschluss an dem Vergaser, beim 32 PBIC in Fußnähe an der Seite. Beim Beschleunigen steigt der Unterdruck am Vergaser. Dadurch bewegt die Membran in der Membrandose die Grundplatte des Unterbrechers und der Zündzeitpunkt wird vorgezogen. Die Funktion der Unterdrockdose lässt sich einfach prüfen, indem an den Schlauch am Vergaser abzieht und dran vorsichtig saugt. Bei abgenommener Verteilerkappe sollte zu beobachten sein, wie sich Grundplatte mit dem Unterbrecher entgegen der Drehrichtung des Verteilerfingers (Uhrzeigersinn) bewegt. Bei einem Defekt der Membran kann man Luft saugen ohne dass man einen Unterdruck spürt oder sich etwas bewegt. Eine defekte Unterdruckdose kann ignoriert werden, wenn man den Anschluss am Vergaser verschließt (sonst Nebenluft). Das Betriebshandbuch gibt eine Vorzündung von 8° vor OT vor, bei modernem Kraftstoff 12°. (mit steigender Oktanzahl der Kraftstoffe verlangsamt sich die Verbrennung wodurch eine frühere Zündung nötig ist. Die 12°-Angabe bezieht sich auf das Handbuch von 1950. Ein weiteres Vorziehen des Zündzeitpunktes bei aktuellen Treibstoffen führt zu keiner messbaren Leistungssteigerung. Dafür handelt man sich eine Klopfgefahr ein) Es gibt zwei Möglichkeiten der Einstellung: statisch und dynamisch. Die statische Einstellung entspricht der Beschreibung im Handbuch bei stehendem Motor. Die dynamische Einstellung erfodert ein Gerät zur Messung des Schließwinkel im Betrieb sowie einer Zündpistole, die jedoch eigene Markerungen voraussetzt. Die dynamische Einstellmethode ist präziser, da Sie den tatsächlichen Zustand im Betrieb erfasst, wenn alle Flanken- und Lagerspiele "eliminiert" sind. Das gilt vor allen Dingen für den Schließwinkel: durch Pittingbildung auf den Kontakten kann man die Fühlerlehr nicht gut benutzen und ein Spiel in der Welle des Verteilers hat gravierende Auswirkungen (bei abgezogenenem Verteilerfinger an der Welle wackeln. Sie darf sich nicht spürbar bewegen, sonst wird sie im Berieb eine andere Lage einnehmen als im Stand. In diesem Fall ist die dynamische Methode vorzuziehen)

Die Einstelldaten der Traction lauten

Vorzündung 12°

Schließwinkel 50° entspricht einem Kontaktabstand von 0,45 mm

Fliehkraftverstellung 0°bei 750 U/min und 24° bei 3300 U/min (wird der Grundeinstellung von 12° zugerechnet)

Quick and Dirty (Motor läuft irgendwie):

1. Unterbrecherabstand mit der Fühlerlehre auf 0,45 mm einstellen. Dazu den den Motor so drehen, dass der Unterbrecher maximal geöffnet ist (dritter Gang, Rad Fahrerseite anheben und daran drehen, Drehrichtung hier egal)

2. Verteilerkappe aufsetzen, Motor anlassen. Wenn vorhanden, Schließwinkel mit digitalem Messgerät prüfen. Sollte sich zwischen 45° und 55° befinden. Sonst nachjustieren. (enger stellen vergrößert den Schließwinkel)

3. Manuelle Zündvestellung am Armaturenbrett in Mittelstellung bringen. Verteiler an der klemmschellen-artigen Verbindung am Fuß lösen und im Uhrzeigersinn drehen bis die Drehzahl absinkt. Dann entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung einer Drehzahlsteigerung drehen. Dann langsam wieder zurückdrehen. Wenn die Drehzahl zum ersten Mal beginnt spürbar abzusinken, so stehen stehen lassen und festschrauben.

Quick and Dirty (Motor läuft nicht):

1. Zündkerze 1 (vorne in Fahrtsrichtung) lösen.

2. Vorderrad Fahreseite aufbocken und in Fahrtrichtng drehen bis Kompressionstakt auf 1 erreicht wird, an der Zündkerze zischt es. Auf OT einstellen und dort stehen lassen.

3. Verteilerkappe abnehmen und Lage des Verteilerfingers prüfen.Er sollte an dem entsprechendem Kontakt in der Verteilerkappe für Zylinder 1 stehen. Wenn nicht, Zündkabelbelegung prüfen (Zündreihenfolge 1-3-4-2), sowie die Einbaulage des Verteilers (kann u.U. 180°verdreht eingebaut werden, lässt sich aber durch Umstecken der Zündkabel kompensieren). Wenn der Verteilerfinger in der Nähe des entsprechenden Kontaktes steht, den Verteiler lösen und dort hindrehen.

4. Festschrauben, Kappe aufsetzen, Zündkerze festschrauben, Motor sollte laufen, wenn Zündfunke vorhanden und Gemischaufbereitung ok.

5. Weiter mit -Quick and Dirty (Motor läuft)-